Der re:nature - Ansatz

Sinnvoll im Ganzen

Auf dieser Seite stellen wir – etwas ausführlicher – die wesentlichen Elemente unseres re:nature – Ansatzes vor. Wir erzählen zudem, was für uns selbst die wichtigen geistige Quellen und Hintergründe für unsere Arbeit sind. Hinter allem steht die Verbundenheit mit der lebendigen Erde als Urmutter. In der weltweiten Mythologie hat sie viele Namen. In Indien trägt sie den Namen “uma”, was in allen indogermanischen Sprachen die Wurzel für ma = Mutter ist. Der Erde zu Ehren trägt unser Institut ihren Namen.

Die re:nature - Vision

Die vielfältigen Krisen unserer Zeit wurzeln in einer tiefgreifenden Abtrennung von uns westlichen Menschen von Natur. Auf dem gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Lebensdienlichkeit und Regeneration braucht es Wege, wie wir Menschen uns einzeln und kollektiv wieder sinnstiftend in das Gewebe des Lebens einfügen. Der re:nature-Ansatz ist inspiriert von der Vision, dass ein Menschsein in Respekt und Co-Kreation mit der lebendigen Mitwelt möglich ist. Wirklichkeit wird diese Vision, wenn wir wieder echte Beziehung zur mehr-als-menschlichen-Welt leben. Und zwar ganz konkret. Es ist Zeit, den selbst errichteten Zaun unserer Abgetrenntheit vom Ganzen zu überwinden. Wenn wir diesen Sprung wagen, werden wir staunend feststellen, dass die wirkliche Wirklichkeit uns freudig empfängt und beheimatet – und wir Menschen dem Leben viel zu schenken haben.

re:nature als kultureller Wandel

Die Vision einer neuen Kultur der Lebensdienlichkeit können wir nur gemeinsam als gesellschaftliches Projekt in die Wirklichkeit leben. Sie ist dort zu üben, wo Menschen gemeinsam sinnvoll wirken wollen – in Organisationen und Unternehmen, in Vereinen und Netzwerken, in Wohnprojekten und Dorfgemeinschaften. Mit re:nature wollen wir genau diese Orte des Kulturwandels unterstützen. Und wir bilden Menschen aus, die als Prozessbegleiterinnen und Organisationsentwickler, als Ritualleiterinnen und Visionskundige, als Pioniere und Brückenbauer die Renaturierung von Menschen und Organisationen begleiten. 

Ein positives Menschenbild und indigene (europäische) Inspiration

Die kulturelle Transformation wird nur gelingen, wenn wir daran glauben, dass die Menschheit im Grunde gut ist, wenn wir fühlen können, dass auch wir ein Geschenk für die lebendige Erde sein können. Diesen Ort in uns können wir nähren, indem wir uns an die Weisheit unserer europäischen Vorfahren erinnern und uns von indigenen Kulturen aus aller Welt inspirieren lassen. “Wieder selbst indigen sein” ist weder fancy noch schick, sondern bedeutet, sich wieder radikal mit der eigenen Landschaft als Lebensraum zu verbinden, ja mehr noch: sich selbst als Landschaft fühlen. Denn Landschaft besteht aus allen, die in diesem Raum Leben teilen. Menschen sind Landschaft, so wie die Bäume und Zecken und der Wind. 

«Das hier, wo ich jetzt bin, das ist das Heilige Land.»

Wolf-Dieter Storl

Die Kernelemente unseres re:nature - Ansatzes

  • Die Beziehungspflege zur eigenen konkreten Landschaft und den konkreten Mit-Lebewesen in diesem gemeinsamen Lebensraum. Wir führen unsere Seminare deshalb und aus ökologischen Gründen immer “zuhause” durch, auch wenn die Landschaft der norddeutschen Plattebene nicht mehr besonders wild ist. Werden wir Menschen wieder “wild”, helfen wir der Landschaft wieder zu verwildern. Ein Gemeinschaftsprojekt.
  • Viele erprobte Methoden und Praxiserfahrung, wie heutige Menschen wieder in dieser Naturverbindung, oder mehr noch: ins Natursein zurück finden können. 
  • Der re:nature – Kompass als geistiges Orientierungs- und Handlungsmodell
  • Die Bezugnahme auf unsere – herrschaftskritisch analysierte – europäische, indigene Tradition
  • Eine politisch verstandene Naturspiritualität in dem Sinne, dass Erfahrungen der Verbundenheit das tatsächliche Handeln lebensdienlich verändern. Darin liegt gesellschaftliche Sprengkraft.
  • Die Haltung, dass die Menschen – trotz vieler Entgleisungen – im Grunde gut sind. Daraus ergibt sich ein respektvoller, wertschätzender und gleichzeitig klarer Umgang im uma Team und in unserem Gruppen.

“Wenn du das nicht hast, dieses Stirb und Werde, dann bist du nur ein trüber Gast auf dieser Erde.” (Goethe)

Othmar Wüest

Der re:nature - Kompass – ein europäisches Lebensradmodell

Der re:nature - Kompass ist die geistige Landkarte unseres Ansatzes

Zyklisch oder linear?

Alle ursprünglichen Lebensräder sind nicht nur nette Modelle, sondern zeigen elementar, wie alles Sein auf Erden beschaffen ist: zyklisch, polar, nicht wertend, dynamisch, bestimmten Gesetzmäßigkeiten in Raum (Himmelsrichtungen) und Zeit (Jahreszeiten, Tageszeiten, Mondzeiten etc.) folgend. Sie bilden, von China bis Nordamerika ab, woran wir uns in unserem konkreten Lebensalltag orientieren können: die große Natürliche Ordnung. 

Unsere moderne westliche Welt hat sich von dieser Ordnung längst verabschiedet und ist der Logik des Wachstums, der Herrschaft durch Gut und Böse, der Linearität und der (Ab-)wertung all dessen, was ihr widerspricht, gefolgt. Die zerstörerischen Folgen treten jetzt zutage. Aus Sicht der indigenen Weiseheit ist klar: Wollen wir anders handeln wie bisher, dann müssen wir nicht nur anderes tun, sondern vor allem brauchen wir hinter unserem Tun ein anderes Weltbild, das Bild einer gesunden, ganzheitlichen, regenerativen Ordnung. 

Bereit für einen Paradigemenwechsel?

Sich mit dem Lebensrad unserer eigenen indigenen Kultur zu beschäftigen ist nötig, weil es uns in seiner Anordnung und Symbolik direkt mit unserer Landschaft und unseren Jahreszeiten verbindet. Es gibt jedoch keine direkte Überlieferung. Die Reise zu seiner Kraft führt durch Schichten von kollektiven Trauma hindurch. Der Paradigmenwechsel ist also kein Sonntagsspaziergang, sondern erfordert ehrliche Konfrontation mit der europäischen Herrschaftsvergangenheit und der daraus resultierenden Naturzerstörung und Menschenverachtung. Gelingt es uns, uns hier hindurch zu fühlen und hindurchzuforschen, kommen wir am Ende zu einer Schicht von Ordnung, die uns einerseits mit der Vergangenheit (unseren eigenen indigenen Vorfahren), aber auch direkt mit der Gegenwart in Verbindung bringt (der direkten Natur- und Landschaftsverbindung). Denn die Natürliche Ordnung ist nicht Vergangenheit. Sie lebt. In und hinter allem. Auch wenn die vordergründige Realität unserer Kultur etwas anderes behauptet. Die wirkliche Wirklichkeit ist zyklisch und ganzheitlich. Und diese Wirklichkeit ist gesund und lebendig. Wir glauben, dass wir untergehen, wenn wir jetzt im Wandel diese Natürliche Ordnung nicht in uns tragen. Oder anders: Wir glauben, dass der Kompass der Lebensräder die Kraft hat, uns durch die Krise zu steuern. 

Der re:nature - Kompass

In unserer re:nature – Arbeit benutzen wir – basierend auf dem Grundrad der Jahreszeiten – verschiedene Variationen des re:nature – Kompasses:

  • Das Rad der Transformation
  • Das Rad der Balance
  • Das Rad Entfaltung
  • Das Rad der Lebensphasen und Reifeschritte
  • Das Rad der Menschen
  • Das Rad der Erde

Mit diesen Varianten des re:nature – Kompasses lassen sich je nach Bedarf und Kontext verschiedene Themen und Prozesse “ins Rad legen” und begleiten, sei es der persönliche Lebensweg, ein individueller oder kollektiver Transformationsprozess oder die gegenwärtige Balance im eigenen Leben oder einer Organisation. Das Rad der Menschen eröffnet tiefe Einblicke in den eigenen Platz im Gewirk der Menschen. Das Rad der Menschen macht uns die Aufgabe der Menschheit im großen Gewirk aller Lebewesen dieser Erde erfahrbar. 

Das Rad der Transformation

Angesichts der ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen, die uns heute durchschütteln, ist das Rad der Transformation von besonderer Wichtigkeit. Es bietet uns für die persönlichen wie gesellschaftlichen Umwälzungen eine Landkarte, an der wir uns orientieren können. In der Arbeit mit Organisationen ist das Rad der Transformation integraler Bestandteil. Das Rad der Transformation verbindet die Weisheit der Jahreszeiten mit dem Modell der Heldenreise von Joseph Campbell, der bereits 1949 in seinen Forschungen zu Mythen und Märchen eine Grundstruktur von Transformation und Initiation entdeckt hatte.

Video-Reihe zum Transformationsrad

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie haben wir in einer Reihe von sechs Videos mit dem Transformationsrad auf die Krisen (Pandemiekrise und Klimakrise) geblickt. Die aktuelle Corona-Krise ist zum Glück überwunden, aber die Gesetzmäßigkeiten von Transformation gelten weiterhin.  Hier geht es zu den Videos.

Der re:nature - Organisationskompss

Aus der langjährigen Arbeit mit dem re:nature – Kompass in der Organisationsentwicklung ist der re:nature – Organisationskompass entstanden Er ist mehr als ein Modell, er ist eine Vision. Denn wir formulieren aus, wie eine naturyzklische Organisation aussehen könnte, wie sie die Fürsorge für die Landschaft in ihrem Purpose begründet, wie sie ihre Prinzipien an den gesetzmäßigen Lebensprinzipien ausrichtet und eine Kultur der Ganzheit pflegt. 

Mit diesem Modell begleiten wir Organisationen und Unternehmen auf ihrem Transformationsweg hin zu einer naturzyklischen Organisation.

Geistiger Hintergrund

Inspirationsquellen für unsere Arbeit

Zu den wesentlichen geistigen Wurzeln, die uns auf unserem Weg und in der Entwicklung des Ansatzes und konkreter Verfahren inspiriert haben, zählen u.a:

  • Die Ritualforschung von van Gennep und Turner
  • Die Matriarchatsforschung und die Jahreszeiten- und Naturrituale von Heide Göttner-Abendroth
  • Die Visionssuche in der Tradition von Haiko Nitschke, Steven Foster und Meredith Little
  • Die Heldenreise und Mythenforschung von Joseph Campbell
  • Die Anschauung der Traditionellen Chinesischen Medizin (Rad der Wandlungsphasen)

Darüber hinaus ist der re:nature – Ansatz eingebettet in und vernetzt mit weiteren geistigen und praktischen Feldern. Dazu zählen u.a.:

  • Innovative Leadership-Ansätze, u.a. Theory U, Design Thinking, Dialog
  • Innovative Ansätze der Organisationsentwicklung, u.a. Re-Inventing Organizations (Frederic Laloux), Agile Organisationen, New Work, Soziokratie etc.
  • Inspirationen aus der „neuen Biologie“, wie z.B. bei Andreas Weber („Alles fühlt“), Stefano Mancuso („Die Intelligenz der Pflanzen“) oder Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“)
  • Diskurse und Praktiken zur Gestaltung einer Großen Transformation in Richtung nachhaltiger und regenerativer Lebens- und Gesellschaftsformen
  • Die Prozess- und Kanalarbeit von Arnold Mindell
  • Die Arbeit zu Träumen und Mythen von C.G. Jung
  • Die Wildnispädagogik in der Tradition von Wolfgang Peham, Tom Brown und Jon Young

 

 «Man beutet keine Natur aus, die zu einem spricht.»

Hans-Peter Dürr

Unsere Preisgestaltung

Für die meisten unserer Angebote schlagen wir eine Preisskala vor, innerhalb derer die Teilnehmer*innen nach Selbsteinschätzung den Preis wählen. Der obere Preis bezieht sich auf die Qualität unserer Leistung. Der untere Wert soll die Seminare auch jenen möglich machen, die in einem Transformationsprozess stehen, der mit einer finanziellen Durststrecke verbunden ist, oder die aus anderen Gründen über ein schmaleres Budget verfügen.

Diese Preispolitik stellt die Teilnehmer*innen natürlich vor die Frage, wie viel sie bezahlen sollen. Auf jeden Fall gilt: Auch der Basisbetrag ist uns willkommen, wir kalkulieren damit. Gleichzeitig zählen wir im Feld Visionssuche und Naturcoaching zu den wenigen Anbietern, die diese Arbeit vollberuflich machen und für alle Seminare Mehrwertsteuer abführen. Durch diese „Vollzeitbeschäftigung“ mit ritueller Naturarbeit können wir eine Tiefe an Erfahrung und Durchdringung anbieten, die kostet – unseren Lebensunterhalt eben. Mit den Seminarbeträgen finanzieren wir außerdem unsere unentgeltlich geleistete Publikationsarbeit quer. Durch die Einnahmen aus den Unterkünften ist es uns zudem möglich, dass wir unseren Ort als eine wunderschöne Oase für unsere Teilnehmer*innen gestalten und pflegen können. Jeder und jede, die also über den Basisbetrag hinaus mehr bezahlen kann oder aufgrund seines beruflichen Hintergrundes ganz andere Seminarpreise gewohnt ist, ist eingeladen, sich innerhalb der Skala selbst höher einzuschätzen und damit anderen Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen.

Zu unserer Preisgestaltung gehört umgekehrt auch: Bei finanziellen Engpässen, die auch den unteren Betrag nur schwer zulassen, bitten wir, trotzdem mit uns Kontakt aufzunehmen. Es finden sich praktisch immer gangbare Lösungen!

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